politics | Guttenberg [6] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

„Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform der Geschichte, die ich angestoßen habe und (…) auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir eng ans Herz gewachsen sind“, so KT im Zuge seines Rücktritts, sei der nächste entscheidende Schritt „bestens vorbereitet“. Wie es sich gehört, habe er „ein weitgehend bestelltes Haus“ hinterlassen: „das Konzept der Reform steht“. Doch in Wahrheit scheitert er – nach seinem Versagen im Zuge der Kunduz-Aufklärung – auch an  seiner zweiten großen Herausforderung als Verteidigungsminister, denn die Reform entpuppt sich als Bauruine. Ohne  tragfähiges Struktur- bzw. Finanzkonzept, geschweige denn einer konkreten Bedarfsanalyse gleicht nicht nur die Bundeswehr einem einzigen Trümmerfeld, auch die Truppe selbst scheint zutiefst verunsichert. Während sein Nachfolger ein schweres Erbe antritt, hinterlässt KT auch in diesem Fall eine Duftmarke, die allenfalls streng nach inszeniertem Eigenlob stinkt. Weiterlesen
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politics | Guttenberg [5] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

„Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“, so der US-amerikanische Politiker Hiram Johnson im Jahre 1917. Das Zitat beschreibt zwar nichts bahnbrechend Neues – ursprünglich wird es dem antiken Dramatiker Aischylos zugeschrieben -, doch in der Binsenweisheit steckt ein zeitloser Kern, der nicht zuletzt seit dem von den USA initiierten „Global War on Terrorism“ aktueller nicht sein könnte. So geht es auch beim seit 2002 andauernden deutschen Afghanistan-Einsatz um die schrittweise Legitimation eines Krieges durch Politik und Medien, in Folge dessen nicht nur die Wahrheit zu Grabe getragen wird, sondern scheinbar zwangsläufig auch etliche Soldaten und unzählige Zivilisten ums Leben kommen. Die Ernennung eines als beinahe unbesiegbar geltenden Polit- und Medienstars zum „Propagandaminister“ erscheint da nicht nur in Anbetracht der schwindenden Akzeptanz für den Krieg, sondern auch vor KTs transatlantischem Hintergrund als einzig logische Konsequenz. Weiterlesen
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politics | Guttenberg [4] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

Wem ist es bitte – in Zeiten eines beinah offen ausgesprochenen Krieges – zuzutrauen, die Befehlsgewalt über die Streitkräfte zu übernehmen, wenn nicht jemandem, der sich bereits als krisensicher bewährt zu haben scheint, und der außerdem der mit Abstand beliebteste Politiker im Lande ist? Folgerichtig erhält KT während seines kurzen Gastspiels als Wirtschaftsminister nicht zum letzten Mal die Gelegenheit, sich als konsequent handelnder Krisenmanager zu inszenieren, denn nach der Bundestagswahl übernimmt er das ‚Krisenamt‘ seines Vorgängers Franz Josef Jung, der neben Glos lang als zweite große Fehlbesetzung im schwarz-gelben Kabinett gilt. Am 28. Okt. 09 wird KT zum  jüngsten Verteidigungsminister seit Franz Josef Strauß ernannt und scheint seine Berufung beinah gefunden zu haben. Doch halt, welche Berufung eigentlich konkret? Weiterlesen
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politics | Guttenberg [3] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

Wie wird man in Zeiten der größten Finanzkrise seit 75 Jahren Wirtschaftsminister? Und was befähigt in Zeiten eines offen ausgesprochenen Krieges zum Verteidigungsminister? Den Herkunftstest mit ’summa cum laude‘ bestanden, sind Sie immerhin vorqualifiziert. Wollen Sie jedoch einen noch kompetenteren Eindruck hinterlassen, sollten Sie nicht nur souverän auftreten, in Ihrer Vita sind weitere Referenzen unabdingbar. Auch hinter KTs ministrablem Aufstieg steckte weit mehr als der bloße Wille zur Macht – eine eigentlich altbewährte, in seiner Kühnheit jedoch beispiellose Methode, die uns im Folgenden als aufschlussreiche Anleitung zur erfolgreichen Politkarriere dienen soll. Regel #1 – seien Sie zur rechten Zeit am rechten Ort, am besten so jung wie möglich. Regel #2 – seien Sie schick und lächeln Sie dabei möglichst authentisch. Und Regel #3 – sollte mal jemand neugierig sein – verweisen Sie auf ihre Vita, deren leibhaftige Verkörperung Sie selbst überzeugend darstellen. Weiterlesen
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mjusic | Kyuss Reunion/Tour [3] & neues Studioalbum

Angesichts des heutigen (16.03.2011) Kyuss-Konzerts in der Berliner Columbia Halle und entsprechender Vorfreude nach einer langen Zeit der Bühnenabstinenz ein letztes Posting: Green Machine vom 1992 erschienenen Album Blues for the Red Sun .

Link zu den vorhergehenden Kyuss-Postings [1] und [2]
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politics | Guttenberg [2] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

Karl-Theodor von und zu Guttenberg avancierte binnen kürzester Zeit zum Heilsbringer der Union. Auf der Suche nach einem jung-dynamischen Shooting Star, einem Glamour kompatiblen Gegenentwurf zur ewig einschläfernden Politprominenz stieg er bald wie Phönix aus der Asche zum beliebtesten Politiker der Republik empor. Getragen von der Sehnsucht nach einem eleganten Mann von Welt, nach einem alles managenden Superminister, einem schnittigen Kanzlerkandidat in Spe,  dem bayerischen Obama, der nicht nur Hochdeutsch und Englisch beherrscht, sondern Hofetikette mit Lässigkeit kombiniert, war Karl-Theodors kometenhafte Blitzkarriere fast vorprogrammiert. Und in der Tat kommt dieser Aufstieg nicht von ungefähr, steht er doch in einer gewissen politischen Tradition und wurde von langer Hand vorbereitet. Wer aber ist diese beispielhafte Lichtgestalt, die nicht nur in Parteikreisen, sondern auch an Stammtischen liebevoll ‚KT‘ genannt wird, und die – wie keine zweite – zur Legendenbildung taugt, wirklich? Woher kommt sie und wofür steht sie letztlich? Weiterlesen
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science | Guttenberg [1] – Schön gefärbt und hoch gestapelt

Jürgen Trittins hitzig empörte Bundestagsrede am 23.02., in der er Verteidigungsminister Guttenberg als ‚Felix Krull der Bundeswehr‚ bezeichnete, könnte treffender nicht sein.  Fürwahr gibt es erstaunliche Parallelen zwischen der fiktiven Figur Thomas Manns, einem „aristokratisch“ gesinnten Hochstapler mit besonderem Talent zum Rollenspiel, der es mit der Wahrheit  nicht ganz so genau nimmt, und dem zum jung-dynamischen Politstar hochstilisierten ‚Edelmann‘ aus Oberfranken. Denn so wie der unvollendet gebliebene Roman als Parodie auf den klassischen Bildungs– und Entwicklungsroman (à la Goethe) gedacht war, wurde KTs Glanzkarriere nicht nur als beispielhaftes Schmierenkomödiantentum entlarvt, sein Gebaren im Umgang mit Kritik geriet zunehmend zur Realsatire – mit offenem Ende. Weiterlesen
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web | Die Nerdcore-Story [1] – Von Spatzen und Kanonen

Eine Geschichte für Hollywood. Alles vorhanden, was einen spannenden Thriller ausmacht. Um was es geht? Möglicherweise um eine wegweisende Schlacht epischen Ausmaßes zwischen Gut und Böse, David gegen Goliath. Ein sympathischer Protagonist, der Blogger René , kein Robin Hood, unpolitisch, doch mit Attidude. Einer der seine Passion zur Profession gemacht hat und dabei gerne mal kommentiert, eben ausspricht, was er denkt,  ihr wisst schon – eben bloggt. Er zieht den Zorn eines  großen, mächtig expandierenden Internet-Unternehmens auf sich, das nicht unbedingt ausschließlich dafür bekannt ist, bei plumpen Konfrontationen mit schlechter PR humortherapeutisches Geschick  an den Tag zu legen – im Gegenteil. Achja, eine Achillesferse hat unser Held natürlich schon. Er tendiert zur temporären Ausblendung bedrohlich aufziehender Hiobswolken, kurz – er ist ein naiver Vogel, und fürchtet sich nicht vor Kanonen (nur manchmal und wenn, dann nur ein bisschen). Weiterlesen
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mjusic | Kyuss-Reunion/Tour [2]

Nachtrag zum Thema ‚Kyuss-Reunion‘ und gleichzeitig Vorgeschmack auf die Europa-Tour im März – Song One Inch Man aus dem Album And The Circus Leaves Town. Die Wüste lebt !

Link zum nachfolgenden Kyuss Reunion/Tour [3] Poosting.
Link zum vorhergehenden Kyuss-Reunion/Tour [1] Posting.
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mjusic | Kyuss-Reunion/Tour [1]

Anlässlich der 75%-Reunion von Kyuss [‚kaɪ.əs], einer stilprägenden Bands der 90er Jahre, hier ein (inoffizielles) Video  – Space Cadet,  eine Pink Floyd Hommage aus dem Album Sky Valley.

Als Begründer des ‚Stoner-/Wüsten-Rock‘ wurde die kalifornische Band, ab 1991 unter dem Namen Kyuss spätestens mit dem Album Blues for the Red Sun bekannt. Weiterlesen
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