web | Vorstoß in blogosphärische Gefilde …

Herzlich Willkommen im Oberstübchen ! Dieser erste Eintrag wird von Blogs handeln, und der Art und Weise wie sie die mediale Landschaft bereichern. In den unendlichen Weiten eines alles umspannenden Datenraums, im unüberschaubaren Meer übersprudelnder Informationsquellen scheinen Blogs wie das angespülte Treibgut der Gezeiten. Und doch lässt sich bei manch Spaziergang über den feinen Sand des Mahlstroms das ein oder andere Kleinod zu Tage fördern – gedankliche Perlen im medialen Rauschen. Nicht selten lassen sich diese sogar zu funkelnden Ketten verknüpfen, durch die unsere Freiheit einmal mehr faszinierend Ausdruck findet. Die Vielfalt der Blogosphäre lässt uns teilhaben und verändert – so ganz nebenbei – unseren Blick auf die Welt …
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Der Barriere freie Eintritt in blogosphärische Gefilde vereinfacht Publikation und Teilhabe an jeglicher Form von Austausch. Blogs informieren, kommentieren, reflektieren; die Welt scannend, verstärken sie die Wahrnehmung und verknüpfen Gedanken …
Zwischen privatem und öffentlichem Raum, individueller Nische und sozialem (Inter-) Aktivismus, zwischen persönlichem Tagebuch und politischer Netzzeitung erlauben sie einen umfassenden Einblick in alle Bereiche der Gesellschaft. Als Teil einer vernetzten, kritisch kontrollierenden und investigativ tätigen Gegenöffentlichkeit verweisen Blogs nicht nur auf die Notwendigkeit permanenter politischer Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit, sie sprengen tatsächlich Grenzen. Im Idealfall werden desinteressierte Laien zu sensibilisierten Profis, werden passive Konsumenten zu kreativen Produzenten, zu partizipierenden Journalisten (vgl. Grasswurzel-Journalismus), beseelt von der neuen Macht eines demokratisierenden Mediums
„Partizipativer Journalismus ist die Tätigkeit eines Bürgers oder einer Gruppe von Bürgern, die eine aktive Rolle im Prozess der Recherche, des Berichtens, des Analysierens sowie des Verbreitens von Nachrichten und Informationen einnehmen. Ziel dieser Partizipation ist die Bereitstellung von unabhängigen, verlässlichen, genauen, ausführlichen und relevanten Informationen, die eine Demokratie benötigt.“ (Quelle)
Entwicklung einer sozial-dynamischen Netzkultur (vgl. Wikipedia)
Seit dem Aufkommen der ersten – als „Online-Tagebücher“ verkannten – Webblogs Mitte der 90er Jahre ist diese Art der Publikation längst zu einem wesentlichen Bestandteil der Netzkultur geworden. So betreiben wohl bereits 8,4 % der deutschen Internetnutzer ein eigenes Blog. Weltweit soll es inzwischen (Stand: 2010) über 200 Millionen Blogs geben, und täglich kommen Tausende hinzu. Obwohl eine großflächige Breitenwirkung zumindest hierzulande immer noch über den  Umweg  klassischer Medien stattfindet,  zeigt die Erfahrung der letzten Jahre, dass sowohl einzelne Blogs sowie die Blogosphäre in ihrer vernetzenden Gesamtheit  eine enorme Macht entwickelt hat. So werden sie mehr und mehr als alternative und z.T. seriöse Informationsquellen herangezogen, dienen als mediales Sprachrohr und  Seizmograph von Beobachtungen und Meinungen, deren Schwingungen sogar in der Lage sind, Lawinen der Empörung auszulösen, alte Medienstrukturen  zu umgehen und Revolutionen zu begünstigen. Dabei sind diese offenen Kanäle und ihre Inhalte so vielfältig wie die Bedürfnisse ihrer Benutzer. Ob nun kürzere Textnachrichten (Microblogs ala Twitter) via Mobiltelefon (Moblogs) zur aktuellen Lage in Krisenregionen (War-Blogs) oder Fotos (ala Flickr) bzw. Audio- bzw. Video-Inhalte (via Youtube & Co  in regelmäßigen Podcast-Blogs) zur Dokumentation persönlicher Lebensbereiche eingestellt werden, ob fachspezifische Fragen beantwortet (Knowledge-/Fachblogs), themenverwandte Blogseiten verlinkt, kommentiert bzw. kompiliert (Link-/Metablogs) oder ob einfach nur Trends gesetzt (Fun-/Fashion-/Artblogs) werden, gute Blogs und ihre entsprechenden Dienste finden in aller Regel zumindest eine Nische. Von der kritischen Beobachtung einzelner Massenmedien, Institutionen oder Unternehmen (Watch-Blogs) bis hin zur Nutzung allumfassender sozialer Netzwerke mit Blog-Funktion (Facebook), über die längst unerbittliche Kämpfe um die Aufmerksamkeit der Konsumenten bzw. Wähler ausgetragen werden – der Einfluss des Internet, insbesondere von Blogs auf alle Bereiche der Gesellschaft ist unumstritten. Obwohl ihre Macht immer noch gern unterschätzt wird, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis das Potenzial einer sich z.T. professionalisierenden Blogosphäre Generationen übergreifend erkannt wird und sich so vollends entfalten kann.
http://oberstuebchen.eu
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